DRK würdigt das unermüdliche Engagement von Ulrich und Monika Judith
Wenn es nach Ulrich Judith ginge, gäbe es gar keine Feierstunde zu seinen Ehren: „Man muss da nicht so einen Aufwand machen“, sagte der 70-Jährige gestern kurz vor seiner feierlichen Verabschiedung als Geschäftsführer beim DRK Emsdetten. Doch der Ortsverein sieht es anders: „Du warst die Seele und das Gesicht des DRK Emsdetten“, lobte Beate Busch-Schmidt, zweite Vorsitzende, das jahrelange Wirken von Ulrich Judith. 40 Jahre war Ulrich Judith Geschäftsführer beim DRK. „Für mich ist das ein deutlicher Vertrauensbeweis. Und nur deshalb ist eine so lange Amtszeit denkbar“, lobte ihn auch der erste Vorsitzende Robert Nollmann. Dieser fasste sich in seiner Rede kurz. Schließlich sei es „kein Nachruf“, scherzte Nollmann in die lachende Runde, „und wir wollen hier ja heute auch noch feiern.“ Außerdem betonte der erste Vorsitzende, dass hinter jedem Mann auch eine starke Frau stehe: So sei „eine Darstellung des DRK Emsdetten ohne Frau Judith zu nennen, nicht denkbar“, würdigte Nollmann auch das unermüdliche Engagement von Monika Judith. Sie habe das Amt ihres Mannes „nicht nur akzeptiert, sondern all die Jahre auch selbst ehrenamtlich mitgewirkt“, so Nollmann. Ja, sie sei „das Mädchen für alles gewesen“, erzählte Monika Judith auch selbst während des Sektempfanges. Und verriet auch so einige skurrile Details: „Wir sind seit 47 Jahren verheiratet, und 40 Jahre davon mit dem DRK“, erzählte die 69-Jährige und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Und noch was: „40 Jahre lang haben wir das DRK-Telefon bei uns zu Hause gehabt. Teilweise gab es Anrufe auch kurz vor Mitternacht.“ Anfang Februar wurde das Festnetz-Telefon im Hause Judith abgeschaltet. „Seitdem ist das bei uns viel ruhiger. Aber auch ungewohnt“, so Monika Judith.
Der offizielle Wechsel in der Geschäftsführung war schon am 1. Februar; seitdem führt Jessica Hempen die Geschäfte beim DRK Emsdetten. „Das sind sehr große Fußstapfen, in die ich da jetzt trete“, sagte sie gestern, „ich habe sehr großen Respekt vor dieser Aufgabe.“ Jessica Hempen ist schon seit 20 Jahren beim Roten Kreuz, „das DRK hat mich durch die Pubertät begleitet“. Und jetzt fühle sie sich sehr geehrt, die Aufgaben übernehmen zu dürfen, die 40 Jahre lang Ulrich Judith gemeistert habe. „Da ich als alleinerziehende Mutter nicht mehr so viel Sanitätsdienste machen konnte, habe ich jetzt durch diese Position als Geschäftsführerin die Möglichkeit, dem DRK das zurückgeben zu können, was es mir gegeben hat“, so Jessica Hempen. „Mein Vorgänger wurde stets von seiner Frau unterstützt, Frau Judith hat im Hintergrund enorm viel geleistet – ich werde es allein meistern müssen“, sagte Jessica Hempen zuversichtlich. Ihr Sohn Max findet Mamas neues Aufgabenfeld jedenfalls richtig gut. Der Achtjährige ist seit drei Jahren DRK-Mitglied. Auch ihn wird das DRK wohl durch seine Pubertät begleiten. Und wer weiß, vielleicht tritt er eines Tages gar in die Fußstapfen seiner Mama. Übrigens: Für großes Gekicher sorgte gestern auch das Geschenk, das Ulrich Judith von seinen Ex-Kollegen überreicht bekam. Weil er ihnen gesagt habe, dass er auch in Zukunft immer wieder vorbeikommen werde, um nach dem Rechten zu schauen, schenkten sie ihm einen Hut samt Arbeitskittel. „Ist das ein Hausmeister-Hut?“ „Nein, das sei der Hut eines Facility Managers.“Ob mit oder ohne Hut – Judith bleibt dem DRK auch in Zukunft als Mitglied erhalten...
EV-Text und Foto: Inga Tawadrous